Das jüngste von US-Präsident Joe Biden verabschiedete Reformpaket heißt zwar „Inflation Reduction Act 2022“, könnte aber der wichtigste Vorstoß werden, den die größte Volkswirtschaft der Welt jemals in Sachen Klimaschutz unternommen hat.
Mit 369 Milliarden US-Dollar stellt es vier Mal mehr Geld für Klimainitiativen zur Verfügung als der Recovery Act des früheren US-Präsidenten Barack Obama aus dem Jahr 2009. Da die Kosten seither gesunken sind, wird die Wirkung der Investitionen noch um ein Vielfaches höher sein.
Der Inflation Reduction Act enthält alle wichtigen Klimainitiativen aus dem billionenschweren Klimaschutz- und Sozialpaket „Build Back Better“, mit dem Biden Ende letzten Jahres im Kongress gescheitert war. Zusätzlich enthält es mehr Mechanismen, um neue Steuereinnahmen zur Finanzierung der Ausgaben zu generieren, Maßnahmen zur Unterstützung der Energiewirtschaft sowie erhebliche Unterstützung für die Kernenergie und einen starken Schwerpunkt auf heimische Produktion und Arbeitsplätze. Es handelt sich um ein umfassendes Programm für die amerikanische Energiepolitik, mit dem das Land nach den Prognosen des Senats auf Kurs ist, um die Emissionen bis 2030 um 40% zu senken und gleichzeitig ein Energiesystem aufzubauen, das letztlich langfristig kostengünstigere Energie bereitstellen kann. Es ist so umfassend wie materiell. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die viel stärkere Position, in der sich die USA dadurch auf der diesjährigen COP27-Konferenz befinden werden. So werden andere Länder der US-Regierung nicht mehr vorwerfen können, anderen Staaten Maßnahmen abzuverlangen, die sie selbst nicht zu ergreifen bereit ist.
Das Gesetz berührt fast alle Aspekte der US-Emissionen (siehe Abbildung 1). Wie immer in der Politik steckt der Teufel im Detail. In diesem Fall sind die Details jedoch gut durchdacht und werden die Dekarbonisierung auf Jahre hinaus unterstützen.
Abb. 1: Geschätzte Ausgaben für die Energiewende im Zeitraum 2022-2031 im Rahmen des Inflation Reduction Act
Quelle: EIA, EPA, Joint Committee on Taxation, BloombergNEF. Hinweis: Die Grafik bildet nur Steuergutschriften und -anreize ab, nicht aber Zuschuss- oder Darlehensprogramme. Bn = billion (Milliarden). CCUS steht für Carbon Capture, Utilisation and Storage (Kohlenstoffabscheidung und -speicherung). Die Grafik wurde von Ninety One nachgezeichnet.
Einige der bedeutendsten Maßnahmen für die Unternehmen, in die wir investieren, sind:
Unternehmen im Portfolio unserer Global Environment Strategie, die von diesem Gesetz profitieren werden, sind Nextera Energy, Waste Management, Aptiv, Iberdrola, Trane Technologies und Vestas. Es gibt jedoch kaum ein Unternehmen, dessen Geschäft nicht in irgendeiner Weise positiv beeinflusst wird. Wichtig ist, dass es sich hier um langfristige Anreizprogramme mit einer Laufzeit von zehn Jahren handelt1.
Damit ist dieses Gesetz kein kurzfristiger Zuckerschub für den Sektor, sondern schafft die Voraussetzungen für zehn Jahre nachhaltigen Wachstums.
1 Dies ist keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten bestimmter Wertpapiere. Die Wertentwicklung einzelner Wertpapiere ist nicht repräsentativ für die Wertentwicklung der Strategie. Es besteht keine Garantie, dass die Strategie gegenwärtig und/oder in der Zukunft in diese Wertpapiere investiert/investieren wird. Das Portfolio kann sich innerhalb kurzer Zeit erheblich verändern.
Alle Anlagen sind mit einem Kapitalverlustrisiko verbunden. Der Wert von Anlagen und die Erträge hieraus können sowohl fallen als auch steigen und werden durch Zinsänderungen, Wechselkursbewegungen, das allgemeine Marktumfeld und weitere politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst sowie durch spezifische Ereignisse in Bezug auf die Vermögenswerte, in die die Anlagestrategie investiert. Bei Anlagen in einer Währung, die nicht die Heimatwährung des Anleger ist, können Wechselkursschwankungen dazu führen, dass die Renditen steigen oder fallen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Etwaige Risikoereignisse oder -faktoren in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung können negative Auswirkungen auf den Wert der Anlagen haben.
Wechselkurse: Änderungen des relativen Werts verschiedener Währungen können sich negativ auf den Wert der Anlagen und die damit verbundenen Erträge auswirken. Derivate: Es wird nicht beabsichtigt, dass der Einsatz von Derivaten das Gesamtrisiko erhöht. Der Einsatz von Derivaten kann jedoch zu erheblichen Wertschwankungen und potenziell hohen finanziellen Verlusten führen. Es ist möglich, dass eine Gegenpartei eines Derivategeschäfts ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann, was ebenfalls zu einem finanziellen Verlust führen kann. Eigenkapitalanlagen: Der Wert von Eigenkapitalanlagen (z. B. Aktien) und eigenkapitalbezogenen Anlagen kann in Abhängigkeit von den Gewinnen und Zukunftsaussichten von Unternehmen sowie allgemeineren Marktfaktoren schwanken. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens (z. B. Insolvenz) werden die Ansprüche der Eigenkapitalgeber als letzte bedient. Konzentriertes Portfolio: Das Portfolio investiert in eine relativ kleine Anzahl von Einzeltiteln. Dies kann zu größeren Wertschwankungen führen als bei breiter investierten Portfolios. Rohstoffbezogene Anlagen: Die Rohstoffpreise können extrem volatil sein und es können Verluste entstehen. Schwellenländer (inkl. China): Anlagen in diesen Märkten sind mit einem höheren Risiko finanzieller Verluste verbunden als Anlagen in weiter entwickelten Märkten, da ihre rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Systeme möglicherweise weniger weit entwickelt sind. Nachhaltige Strategien: Nachhaltige und wirkungsorientierte Portfolios oder andere Portfolios mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt berücksichtigen bei der Bewertung und Auswahl von Anlagen spezifische, mit ihren Strategien verbundene Faktoren. Daher schließen sie Anlagen in bestimmte Branchen und Unternehmen aus, die ihre Kriterien nicht erfüllen. Dies kann zur Folge haben, dass sich ihre Portfolios erheblich von breiter gefassten Benchmarks oder Anlageuniversen unterscheiden, was wiederum dazu führen kann, dass ihre relative Performance erheblich von der Wertentwicklung des breiteren Marktes abweicht.